breathless

2018-03-16T07:47:19+00:00 17 Oktober, 2014|2014, Chile, South America|

Hier schufeten sie also. Die brennend heisse Luft schimmert über der roten-gelben Ebene. Wenn wir genauer hinschauen erkennen wir kleine silbern glänzende Salz-Einschlüsse in den Steinen. Ganze Familien lebten hier in ärmlichen Stein- und Lehmhütten, und rackerten sich in den Salzminen ab.

Unwirtlicher kann man sich die Welt kaum vorstellen. Das Valle de la luna, eine Mondlandschaft. Es fehlt an allem, was man sich für ein normales Leben so wünscht. Tagsüber ist es brennend heiss, nachts bitter kalt. Es ist trocken wie sonst nirgendwo auf der Erde. Luftfeuchtigkeit = Null, sodass wir trotz der unglaublichen Hitze nicht ins schwitzen kommen.

Bis vor wenigen Jahrzehneten lebten die Indigenos von San Pedro vom Salzabbau im Hochwüsten – Gebiet von Atacama, im Norden von Chile. Das Wasser brachten sie mit Maultieren oder Lamas auf langen Tagesmärschen von San Pedro aus zu ihren Häusern irgendwo da draussen bei den Salzminen. Die wenigen Dörfer schmiegen sich an die spärlichen Oasen; San Pedro, Sucaire und wie sie auch immer heissen mögen. 2400 Meter über Meer. Zu allem Elend erreichten dann im 16. Jahrhundert auch noch die spanischen Eroberer die Gegend. In ihr eigenen unübertreffbaren Brutalität löschten sie die hart erarbeitete Kultur, Sprache und soziale Struktur aus.

Was für die Urbevölkerung ein knöchelharter Kampf ums Überleben war, reduziert sich für uns auf ein unübertreffbares, atemberaubendes ästhetisches Erlebnis. Während vier Tagen wandern wir quer durch die Wüste, baden in kleinen Salzseen und fahren mit unserem Miet – Pickup – Auto auf Sandpisten bis ganz hinauf auf die auf 4200m liegenden Pässe der Anden zur Argentinischen Grenze. Die Stille ist absolut, die Luft knapp, das Atmen streng, der Kopf schmerzt ab der Höhe. Wie auf dem Meer führt die Reduktion der Ästhetik zu einer unglaublichen Präsenz. Was wir sehen verschlägt uns eins ums andere mal noch der letzte verbleibende Atem.

5 Comments

  1. Cristina Y Jordi Sonntag, der 19. Oktober 2014 um 13:19 Uhr - Antworten

    .precioso! Como nos recuerdan estas fotos a nuestro paso por el Salar de Uyuni en Bolovia hace unos años! Seguid disfrutando!

  2. Jorge Montag, der 20. Oktober 2014 um 18:17 Uhr - Antworten

    Tal como lo comento en mi blog, viví y trabajé en las minas de ese desierto.
    Al igual que vosotros, también recorrí esos parajes. En medio de esa diáfana inmensidad, mi agnosticismo se fue al carajo!

    Me alegro que estéis allí una parte de mi ser os habrá salido al encuentro!

  3. kika Dienstag, der 21. Oktober 2014 um 13:02 Uhr - Antworten

    Que fotografias más bonitas!!!!
    Que sensación de sed.
    Un enorme abrazo

  4. Martin Geilinger Dienstag, der 21. Oktober 2014 um 20:03 Uhr - Antworten

    Wirklich atemberaubend! Die Welt ist schön!
    Man muss es nur sehen!

    • Hans Dienstag, der 21. Oktober 2014 um 20:30 Uhr - Antworten

      Schöner kann man es nicht sagen…..

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