shipwrecked

2018-03-15T13:01:40+00:00 17 Dezember, 2012|2012, Venezuela|

Drei Tage zuvor segelte ich noch entspannt in den venezolanischen Gewässern der Karibik. Los Roques lagen hinter mir. Ziel war die Insel Aves, wo die Yacht jedoch nie ankam – zumindest nicht in einem Stück. Ein tropischer Sturm erwischte mich in der Brandung, kurz vor der schützenden Bucht. Der erste Windstoß zerriss mein Vorsegel. Sofort startete ich den Motor, um die Yacht von den gefährlichen Felsen wegzufahren. Doch während ich damit kämpfte das Großsegel zu bergen starb der Motor ab, wohl aufgrund von schmutzigem Diesel. Die starken Wellen taten das übrige und schoben die Yacht in wenigen Minuten auf das tödliche Korallenriff. Nach dem ersten Aufprall drang durch ein Loch im Rumpf Wasser in die Kabine. Meine Erinnerungen überborden: Rettungsinsel und Schwimmwesten, das Suchen meiner persönlichen Sachen, Schläge von allen Seiten, und die letzte Vision: wie im Inneren des Bootes, da wo einst der Navigations-Tisch stand, nun plötzlich ein großer Korallenblock zu sehen war.

Uffff – doch keine Angst: Zum Glück sind wir bestens mit unserer TUVALU durch die Riffe rein und später auch wieder hinausgefahren! Was ich hier zitiert habe stammt aus dem Buch „Un paseo por el mundo“ des spanischen Weltumseglers Cocua Ripol, den wir vor einem guten Jahr selbst in Alicante getroffen haben. Denn hier in den Aves hat er seine erste Yacht, die YA VEREMOS, versenkt. Der Alptraum eines jeden Seglers bleibt uns erspart. Aber natürlich gehen wir mit dem Dinghi auf die Suche nach dem Wrack, welches Cocua selbst zwei Jahre später nach seinem Neustart mit der Stahlyacht ARCHIBALD noch in den Mangroven gefunden hat. Doch, das einzige was wir noch finden ist ein toter Wal, wohl auch etwa vierzig Fuss lang.

Unser nächster Halt sind dann die Aves de Sotavento, welche wir sofort in die Liste unserer Lieblingsinseln aufnehmen. Lange Sandstrand, ein paar Palmen, kitschige Sonnenuntergänge und immer noch Millionen von Vögeln. Einer dieser Ort die uns wieder mal bestätigen warum wir uns mit unserem kleinen Schiffchen mühsamst rund um die Ozeane quälen…

Ps. Das Buch von Cocua gibt’s – nur auf spanisch – hier als download: www.cocuaexpediciones.es

4 Comments

  1. Dani Montag, der 17. Dezember 2012 um 14:53 Uhr - Antworten

    Hoppla!
    Da hast du mir tatsächlich für einen kurzen Augenblick einen echten Schrecken eingejagt..! Da bin ich doch voll ‚deiner‘ Crash-Vision aufgesessen…

    Weiterhin entspannte und abenteuerliche Fahrt!
    Gruss aus Zürich

  2. leon fiera Montag, der 17. Dezember 2012 um 19:36 Uhr - Antworten

    no asustes gamberro , celebro tan feliz y dichosa singladura , un abrazo

  3. Cecilia Dienstag, der 18. Dezember 2012 um 16:51 Uhr - Antworten

    Vaya susto que nos pegas aunque ya me estaba sonando demasiado parecido al libro. Queremos un video, queremos un video! Que sea vuestro regalo de Navidad para los pobres pringados de tierra.
    Besos

  4. SUSANA Dienstag, der 18. Dezember 2012 um 21:28 Uhr - Antworten

    UFFFFF!!! que susto!! Apoyo a Cecilia, esperamos un video pronto, de esos que ponen los dientes bien largos, jajaja. Que lo paseis bien y Feliz Navegada.

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