mirador

2018-03-16T07:42:40+00:00 21 Oktober, 2014|2014, Chile, South America|

Steil rumpelt der Asencor mit uns vom Cerro Concepcion runter zum Meer. 45 „cerros“ – kleine, dicht bebaute Hügel kostituieren die Topografie der Stadt. Ein harmonisches Chaos von Strassen und Häusern. Bunt bemalt, teils kunstvoll, meist baufällig. Eine Stadt die kratzt, irritiert, sich nicht auf den ersten Blick erschliesst. Die guten Zeiten von Valparaiso sind vorbei. Dafür bleibt Raum für kreatives Neues. So bestaunen wir das neue Kulturzentrum im ehemaligen Gefängnis, die brillante zeitgenössische Architektur von Joaquim Velasco wie im DIN-399 und im Hotel Cirilo Armstrong, wo wir auch wohnen. Zudem haben wir das Glück, dass uns unser Freund und Architekt Diego Baloian aus Santiago in die architektonischen, urbanistischen und kulinarischen Tiefen Chiles einführt.

Doch die Stadt ist auch ein Anfitheater. Vor ihr liegt die Bühne; von den miradores aus sehen wir hinaus die endlose Weite des Pazifiks. Der einst wichtigste Hafen Südamerikas ist heute mehr trauriges Zeitzeugnis vergangener glorreichen Zeiten. Ein verschlafener Seelöwe wälzt sich auf einer rostigen Frachtschiff-Boje. Alles ist etwas heruntergekommen. Der Panama – Kanal hat dem Hafen, und damit der Daseinsberechtigung der Stadt, seine Wichtigkeit gestohlen. Uns gefällt diese Stadt der Melancholie. Und wir träumen mit Pablo Neruda, Poet der Stadt und Literatur – Nobelpreisträger:

Der pazifische Ocean passt auf keine Karte. Keinen Platz für ihn. So gross, so ungeordnet, blau, dass er nirgendwo reinpasst. Deshalb hat man ihn vor meinem Fenster ausgelegt.

 

One Comment

  1. Román Sánchez Mittwoch, der 22. Oktober 2014 um 04:33 Uhr - Antworten

    Magníficas fotos y muy interesante post. Felicidades!
    Abrazos

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