El Hierro

Der Tag wird zur Nacht. Der Himmel schliesst sich über uns mit einer enormen Aschenwolke. Ein schreckliches Grollen röhrt aus dem Untergrund. Die Erde zittert, das Meer brodelt. Ein fürchterlicher Schlund öffnet sich und stösst gleichzeitig teuflisch himmelwärts. Es ist zwischen neun und zehn Uhr abends. Ein enormer Berg scheint sich aus dem Untergrund zu erheben. Angsterfüllt schlägt man sich in die Flucht.
Man hätte es doch wissen müssen! Was natürlich auch Lorenzo Curbelo, Priester in Yaiza gedacht haben muss, als sich am 1. September 1730 der Vulkan Timanfaya in Lanzarote erhoben hat. Dank seinem Zeugnis (und unserem Besuch im Nationalpark Timanfaya den wir bei einem Landausflug per Mietauto von der Marina Rubicon aus erkunden) können wir uns nun vorstellen wie das auf El Hierro so sein könnte. Natürlich segelten wir da nicht hin. Können wir ja auch gar nicht, das Seegebiet ist gesperrt. Auch wenn vielleicht inzwischen ein neuer romantischer Ankerplatz entstanden ist. Schade!
In Fuerteventura finden wir in Las Playitas einen ruhigen Ankerplatz und werden von den Bewohnern mit grösster Herzlichkeit empfangen. Ankommen kann nicht schöner sein! Das chiringuito mit seiner exzellenten Fischküche liegt direkt am Strand mit Blick auf TUVALU. Und zum Abschied steht das halbe Dorf (so scheint es uns) am Strand und winkt uns zu. Las Playitas steht hoch in unserer Favoritenliste!
Nach einer weiteren Tagesfahrt erreichen wir Las Palmas de Gran Canarias. Wir erleben die letzten Tage des ARC (Atlantic Rally for Cruisers: www.worldcruising.com), welche mit über 200 Yachten zu ihrer Atlantik – Überquerung nach Santa Lucia starten. Was für ein Rummel! Was für ein Kommerz! Die Tage vergehen mit letzten Vorbereitungen. Denn schon bald wird der Tag wieder zur Nacht, oder umgekehrt. Denn Ende November starten auch wir Richtung Karibik.
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