Cádiz Canarias Day 3

Unsere Überfahrt ist zugleich Herausforderung und Probelauf. Heute sind ja Segelyachten mit Technik vollgestopft schwimmende Häuser. Mit dem Nachteil, dass sie schaukeln und nachts manchmal das Bedürfnis verspüren, in den friedlich vor sich hin tuckernde Nachbarn zu donnern. Wenn man ihm nicht gebührlich schaut. Also sitzt nun der Kapitän wieder mal morgens um vier am Kartentisch und lotst es an den Richtung Südafrika fahrenden Containerschiffen vorbei. Romantisch nicht? Wenigsten ist Zeit, eine Blog zu schreiben! Einzige Reparatur heute war ein Schäkel, der sich am Genua – Unterlick gelöst hat. Und dann war auch noch Technik – Premiere. Zumindest so eine halbe, denn zum ersten mal ist unser Windpilot (die mechanische Wind – Steueranlage) auch Nachts in Betrieb. Natürlich haben wir den Windpilot schon mehrfach und bei verschiedensten Winden gefahren. Das Ding ist ja so ein Low – Tech – Teil. Rein mechanisch und ohne Strom – Verbrauch. Meint; nicht wie beim elektrischen Autopiloten einfach den Knopf drücken und das Schiff läuft schnurgerade seinen Kurs. Dafür auch zu reparieren wenn mal was kaputt geht. Aber ein Windpilot braucht seine Zuwendung. Etwas justieren da, ein Tau strecken dort. Schauen wie es läuft. Segel besser trimmen. Nachbessern. Und wenn dann mal alles eingestellt ist: Vertrauen. Tut er so wie er sollte? Auch wenn man gerade mal am Blog schreiben oder es dustere Nacht ist und er einsam und unermüdlich seine Job macht. Sensible Dinger, die Zuwendung verlangen. Grammatik hin oder her, ich bin mir sicher: Windpiloten sind weiblich. Wenn’s mal gefunkt hat: Ewige Liebe. Und das Sozialleben an Bord? Jeder döst und schläft vor sich hin wenn er gerade kann. Aber wie gehabt treffe ich mich mit Imma zum Zmittag (Gambas & Salat). Und Abends zum Kartenspiel beim Sonnenuntergang. Eine Herausforderung bei Wind und Seegang im Cockpit. Gewonnen hat übrigens die Nacht. Am Schluss war’s einfach zu dunkel.
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