Santos

2018-03-19T04:28:24+00:00 26 Januar, 2012|2012, Karibik, Guadeloupe, Leeward Islands|

Wie allseits bekannt landete unser katalanische Kolega am Sonntag 3. November 1493 (anlässlich seiner zweiten Atlantikreise) in Domenica. Statt Gold entdeckte old Christopher aber nur langweiligen Wald und irgendwelche komischen Indianer. Dabei wurde ihm wohl definitiv klar, dass das mit Indien nicht so recht geklappt hatte. So lichtete er 24 Stunden später frustriert die Anker und segelte hoffnungsvoll nach Norden. Die nächste Insel gefiel ihm zunächst schon viel besser. Doch nach dem Anlanden flüchteten alle Eingeborenen beim Anblick der seltsam bärtigen Männern in den Wald. Nach einer kurzen Inspektion war somit Rückzug angesagt, denn plötzlich wurden acht Mann vermisst. Dass man in den Häusern menschliche Skelette und Schädel fand vermieste die Stimmung gewaltig. Neunmalklug wie viele seiner späteren Nachahmer verwendete er sodann zur Befriedung eine doppelte Strategie. Er feuerte einige Kanonenschüsse ab und stellte die Insel unter den Schutz einer Heiligen; die „Santa Maria de Guadeloupe de Extermadura“.

Für uns als bescheidene Nachahmer ist das Anlanden auf den nun befriedeten Inseln problemlos. Kanonen haben wir eh nicht dabei – und die Crew ist auch nach mehreren Landgängen komplett. In Îlles de Saintes (die Insel der Heiligen), eine wunderschöne kleine Inselgruppe vor der Südküste Guadeloupes, verbringen wir mehrere paradiesische Tage. Am besten gefällt uns der Ankerplatz vor der Îlet a Cabrit. Wie es sein muss bewohnt von einem einzigen „Eingeborenen im Wald“ – ein sympathischen Töpfer der hier ohne Strom lebt und arbeitet. Wir geniessen wir die Abgeschiedenheit (auch da er Vegetarier ist). Imma formt nebenbei in seinem Atelier neues Geschirr für die Tuvalu. Wünschen wir etwas mehr Leben fahren wir einfach kurz rüber in die Anse de Bourg. Dort kaufen wir ein, surfen im Internet, besuchen das Fort Napoleon und sehen sogar live wie Real Madrid schon wieder gegen Barça verliert.

Entlang der Ostküste Guadeloupes geht’s dann weiter bis nach Deshaies. Eine bestens geschützte Bucht, ein schmuckes kleines Dorf mit zwei, drei Restaurants, und sogar ein botanischer Garten mit allem drum und dran.

Am Horizont sichten wir schon die nächste Heilige: die Insel Montserrat. Barcelona sei gegrüsst. Bei meinem ersten Trip hier in der Region (1993) sprach Skipper Heinz von Voodoo auf der Insel. Sicher sind sie auch Menschenfresser. So segeln wir lieber weiter nach Antigua. Man weiss ja nie.

 

One Comment

  1. leon fiera Dienstag, der 21. Februar 2012 um 18:29 Uhr - Antworten

    sigue sigue no pares ,que manera de sufrir tan sabrosa

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